SERIE: Gefährdete Tierarten
 Die Ausrottung des Jaguars
 

Früher war der Jaguar von Arizona bis Argentinien zu finden. Rücksichtslose Jagd auf ihn wegen seines Pelzes und der Verlust seines Lebensraums sind Schuld daran, dass die Zahl der Tiere zurückgeht.

Die Zerstörung des Lebensraums
Jährlich werden große Flächen des südamerikanischen Regenwaldes vernichtet. Bäume werden als Brennholz gefällt und die niedrigen Pflanzenarten werden abgebrannt um Platz für Straßen und Siedlungen zu schaffen. Es wird vermutet, dass im Jahr 1989 pro Sekunde eine Fläche von der Größe eines Fußballfeldes zerstört wurde. Abgesehen davon, dass dadurch auch die Ureinwohner des Regenwaldes ihre Heimat und ihre traditionelle Lebensweise aufgeben müssen, führt das Abholzen zu häufig zu schweren Überschwemmungen, weil kein Bewuchs mehr da ist, um das Wasser abzufangen. Der ungeschützte Regenwaldboden wird weggeschwemmt und erstickt als Schlamm die Gewässer. Der Regenwald wird immer weniger und viele der dort heimischen Tiere können sich den neuen Lebensbedingungen nicht mehr anpassen und sterben dadurch einfach aus.

Sonstige Bedrohungen
Der Jaguar, der im Regenwald an der Spitze der Nahrungskette steht, bedeutet die Zerstörung seines Lebensraumes den Verlust von Beutetieren und eine Begrenzung seines Jagdreviers. Ein erstes Warnzeichen sollte eigentlich der Tod vieler junger Jaguare sein, da die Mutter nicht mehr genug Futter für alle heranschaffen kann. Eine weitere Bedrohung für diese Raubkatze sind die Ureinwohner, die sich an den frisch gerodeten Gebieten ansiedeln und Fallen aufstellen, um Tiere zu fangen und zu verzehren. Häufig geraten dabei auch Tiere in die Fallen, die dafür eigentlich gar nicht vorgesehen waren.

Artenschutzmaßnahmen
1973 gab es zum ersten Mal Maßnahmen zum Schutz der Jaguars. Obwohl der Jaguar immer seltener wird, ist er auf der Liste der gefährdeten Tierarten immer noch unter „gefährdet“ zu finden statt unter „stark bedroht“. Immer noch wird im großen Stil Jagd auf die Jaguare gemacht, vor allem die Viehzüchter, die natürlich ihre Tiere schützen wollen. Außerdem veranstalten viele Südamerikaner Treibjagden mit Hunden auf die Jaguare. In Paraguay ist die Jaguarjagd eine Attraktion für wohlhabende Touristen.

Rückläufige Pelznachfrage
Das Fell des Jaguars ist höchst begehrt in der Modebranche und wurde so zum Hauptziel der Jäger und Wilderer. 1989 wurde der Handel mit Fellen weltweit auf 39.000 Stück geschätzt. Allein in den USA wurden damals über 13.000 Felle versteigert. Schutzmaßnahmen sowie eine Bewegung gegen das Tragen von Pelzen, die von Organisationen wie WWF ins Leben gerufen wurden, haben für einen Rückgang der Nachfrage für Pelze gesorgt.

D. Fries